SAVA BRÜCKE


Belgrad, Serbien

Die neue Schrägseilbrücke wird die Sava an der Spitze der Insel Ada Ciganlija queren und insgesamt sowohl 6 Verkehrsspuren als auch 2 U-Bahnstrecken und 2 Spuren für Fußgeher und Radfahrer aufnehmen.

Die Brücke ist eine über 6 Felder durchgehende Tragkonstruktion mit einer Gesamtlänge von 929 m und einer Tragwerksbreite von 45,05 m. Die Haupttragkonstruktion ist der Einzelpylon für die asymmetrische Tragseilkonstruktion. Dieser Pylon ist 200 m hoch. Sämtliche Widerlager und Pfeiler werden auf Bohrpfählen 1.200 mm und 1.500 mm mit Tiefen bis zu 40 m gegründet.

Um die Planung auf die anstehende Geologie anzupassen, wurde Bauer Spezialtiefbau Ogranak Belgrad von Ogranak Porr Technobau und Umwelt Aktiengesellschaft Beograd mit der Durchführung der Pfahlprobebelastungen beauftragt. Insgesamt wurden 4 statische Probebelastungen mit Prüflasten bis zu 11.000 kN durchgeführt.

Alle Testpfähle wurden mit hydraulischen Druckmesskissen als auch teilweise mit Betonver-formungsgebern bestückt. Zur Ausschaltung der Mantelreibung im oberen Pfahlbereich wurden die Pfähle mit Stahlrohren ausgestattet. Die Pfahlherstellung erfolgte durch den Auftraggeber.

Zur Aufnahme der Prüflast wurden im Umfeld des Probepfahls temporäre Litzenanker angeordnet. Die Belastungskonstruktion wurde als Kronenaufbau errichtet und war auf eine maximal zulässige Last von 16.000 kN ausgelegt.

 

Die Last wurde mit einem Hydrauliksystem, bestehend aus einem Hydraulikaggregat mit variablem Ölfördervolumen und einer Steuerung zur Lastkonstanthaltung sowie einem Hydraulikzylinder aufgebracht. Die Steuerung zur Lastkonstanthaltung wurde über ein elektronisches Kontaktmanometer realisiert.

Die in den Versuchen zu beobachtenden Messgrößen wurden durch die folgenden Sensoren erfasst: Drei elektronische Wegaufnehmer zur Erfassung der axialen Pfahlkopfverschiebung. Zwei elektronische Wegaufnehmer zur Erfassung der horizontalen Pfahlkopfverschiebung. Eine elektronische Kraftmessdose für die Erfassung der Pfahlkopfkraft. Drucksensor am Pfahlfußkissen zur Erfassung der Veränderung des Druckes.
Die Signale der Sensoren wurden durch eine Datenerfassungsanlage umgewandelt und an einen Computer weitergegeben auf welchem die Messwerte online visualisiert und gespeichert wurden. Zur Überwachung der Probebelastung wurden die aktuelle Lastverschiebungskurve, die Zeitverschiebungskurve im halblogarithmischen Maßstab sowie die Pfahlkopfverschiebungsgeschwindigkeit über die Zeit dargestellt.

Die Visualisierung der Messwerte wurde ca. alle drei Sekunden aktualisiert, wogegen die aktuellen Messwerte in einem Zyklus von ca. 60 Sekunden gespeichert wurden. Zur Kontrolle des Hauptmesssystems wurde eine Setzungskontrolle der Messbrücken und des Pfahlkopfes über ein Digitalnivelliergerät durchgeführt und händisch erfasst.

Die Testdurchführung erfolgte gemeinsam zwischen Bauer Serbien und der Abteilung Bautechnik der Konzernmutterfirma in Schrobenhausen, Deutschland.