Gewachsenes Erdreich verfügt im Allgemeinen über eine ausreichend hohe Druckfestigkeit, aber nur über eine geringe Zug- und Scherfestigkeit. Die Bodenvernagelung ist eine Bauausführungstechnik, die eingesetzt wird, um mittels des Einbaus von Bewehrungen (Bodennägel) die Standfestigkeit einer Bodenmasse zu erhöhen, bzw. aufrechtzuerhalten.
Das Verfahren Bodenvernagelung wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens bei Bauer Spezialtiefbau entwickelt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Forschung und Technologie der Bundesrepublik Deutschland gefördert. Das Prinzip der Bodenvernagelung besteht darin, dass stabförmige Bewehrungen, so genannte Bodennägel, in den gewachsenen Boden eingebaut werden, um die Zug- und Scherfestigkeit zu erhöhen. Auf diese Weise entsteht aus dem anstehenden Baugrund ein Verbundkörper, der in seinem Tragverhalten dem einer Schwergewichtsmauer gleicht, die äußere Kräfte aufnehmen kann.
Die Bodenvernagelung kann zur Sicherung von Geländesprüngen, Baugruben, Hanganschnitten, zur Sicherung bestehender Böschungen und zur Stabilisierung belasteter Erdkörper bei Unterfangungsarbeiten mit beliebiger Wandneigung angewendet werden. Dabei ist zwischen temporärem und permanentem Einsatz zu unterscheiden. In vielen Anwendungsfällen hat sich die Bodenvernagelung als einzig wirtschaftliche Lösung erwiesen.
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